Schulassistenz

Kinder und Jugendliche mit schweren Verhaltensbeeinträchtigungen bzw. sozial-emotionalen Defiziten werden dabei unterstützt, sich in soziale, schulische und berufliche Strukturen zu integrieren.
 

Was ist die Schulassistenz?

Aufgabe der Pädagogik ist es, menschliche Entwicklungsprozesse zu unterstützen.

Diese Entwicklungsprozesse können durch unterschiedliche Bedingungen erschwert, behindert oder sogar verhindert werden. Es ist Aufgabe der Sonderpädagogik, den Behinderungen von Entwicklungsprozessen vorbeugend zu begegnen oder dadurch, dass die behindernden Einflüsse oder deren Auswirkungen gemindert bzw. überwunden werden. Gravierende Verhaltensauffälligkeiten gehören sicher zu den größten Herausforderungen, denen die Pädagogik in unserem Schulsystem begegnet. Im gesamten Pflichtschulbereich gibt es eine zunehmende Zahl an Kindern und Jugendlichen, die sich und andere in einem Ausmaß gefährden, das mit den üblichen personellen und räumlichen Ressourcen nicht bewältigbar ist. Der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule ist dadurch massiv beeinträchtigt.

Als Folge werden diese Kinder und Jugendlichen - nach oftmaligem Schulwechsel, bei dem sich Verhaltensmuster wiederholen und verfestigen - in psychiatrischen Einrichtungen bzw. verschiedensten Formen der Fremdunterbringung betreut, also von Familie und Schulkollegen und Schulkolleginnen getrennt. Gefühle von Versagen, Minderwertigkeit, Unfähigkeit und Ohnmacht, oftmals verbunden mit aggressiven Verhaltensweisen sind die Folge. Nicht zu reden von den dabei entstehenden hohen Kosten, die durch Fremdunterbringung anfallen.

Es ist möglich, diese Kinder und Jugendlichen durch rechtzeitig gesetzte Maßnahmen in soziale, schulische und berufliche Strukturen zu integrieren. Im Bundesland Salzburg versuchen wir mit der Schulassistenz einen integrativen pädagogisch-therapeutischen Ansatz. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche (alle Schultypen der allgemeinbildenden Pflichtschule) mit schweren Verhaltensbehinderungen bzw. sozial-emotionalen Defiziten.
 

Schulassistenz im Fokus - das Salzburger Modell

  • Bindungssicherheit: Diese wird durch den langfristigen Einsatz der Assistent_innen sowie eine 1:1 Betreuung während des gesamten Unterrichts gewährleistet. Das Kennen lernen und Aufbauen einer Beziehung zum/zur Schüler_in ist erster Förderschwerpunkt und gleichzeitig Nagelprobe für das Gelingen des Assistenzeinsatzes. Unsere Erfahrungen zeigen, dass durch diese intensive Beziehungsarbeit bereits nach einigen Monaten Entspannung eintreten kann.
  • Wesentliches Moment der Intervention ist die Sicherheit der Lehrer_nnen und des/der Assistent_in im pädagogischen Kontext, die Eindeutigkeit der Rückmeldungen im Kontakt mit dem/der Schüler_in. Regelmäßige Besprechungen all jener Personen, die mit dem/der Schüler_in arbeiten sind erforderlich.
  • "Ich halte es aus, wenn du nicht entsprichst" meint die grundlegende und dauerhafte Akzeptanz des/der Schüler_in durch den/die Assistent_in. Fehlverhalten führt zwar zu Konsequenzen, aber - und das ist das Wesentliche an unserem Modell - nicht zum Abbruch einer Beziehung. Beziehungskonstanz kann hier jenen Strohhalm bieten, an dem man Halt finden kann.

Standorte

Schulassistenz
Sterneckstraße 11/3, 5020 Salzburg

Mag.a Simone Rechberger-Karadeniz
Leitung Schulassistenz

+43 699 16 200 474
simone.rechberger-karadeniz@promentesalzburg.at

Schulassistenz wird gefördert von: